Hüseyin Gürbüz ist ein türkischer Autor, der in Wedel  lebt.

 

WAS ICH ALLES SAH

Ich sah Anzüge

Faltenfrei gebügelt,

Getragen mit schneeweißen Hemden

Und seidenen Krawatten.

Sie fuhren die besten Autos

Bis zu den Socken mit Marken ausgestattet.

Merkwürdig, aber innen drin stecken keine Menschen.

Ich sah Menschen,

Ehrlich, fleißig, produktiv

Aus eigener Leistung heraus

Sich auf Unreines nicht herabsetzend

Und darauf verzichtend

Als Antriebskraft der Welt zu dienen.

Da, wo ich herkomme

Als Mittlere Säule genannt.

Wie merkwürdig, sie haben keine Kleider an.

Was ich alles noch sah

Ist nicht so, wie es aussieht

Und nicht so aussieht, wie es ist.

Durch Tragen einer Krone

Sich für Pascha haltend.

Das Volk ausbeutend, fürstlich lebend.

Viele Räuber sah ich

Sich für menschliche Wesen haltend.

Wir merkwürdig,sie sind Menschen ohne Hertz.

                                                                  

ALLE MENSCHEN SIND GLEICH

Wir haben uns nicht an euch gewöhnt,

Und ihr nicht an uns.

Wir haben uns nicht in die Arme genommen.

Ich weiß nicht,was wir nicht teilen konnten,

Aber,wir haben uns das euch noch nie gefragt

Nicht die gleiche Sprache sprechen

Die gleichen Gefühle zu haben ist schön

Nicht miteinander streiten und sich

Auseinander setzen,sondern sich

Brüderlich,verstehen ist schön.

Wir haben uns nicht integriert,

Haben Marina zur Braut genommen,

Dachten eines Tages zurück zu kehren,

Aber haben es nie geschafft.

Wir sind immer noch hier.

Unsere Vorstellungen

Haben sich nicht verwirklicht.

Unsere Stimmen konnten nur wir hören.

In der Heimat sind wir Deutsch- Türken,

Hier Ausländer.

Doch als Menschen wurden wir nicht gesehen.

Gute Menschen gilt mein Wort,

Egal ob Deutsche oder Türken,

Christen oder Moslems,

Feinde werden wir nicht.

Wir haben alle

Den Gleichen Weg vor uns

Auch wenn dein Vater

Ein König ist.

VON EINEM FREUND AN EINEN FREUND

Schau nur, die Meere sind so ruhig,

Die Flüsse sind so ruhig,

Die Täler sind so ruhig,

Alles ist so ruhig.

Nur der Wind,

Nur der Hauch des Windes,

Kann dir das leben ohne dich

Mit meiner Hilflosigkeit erzählen.

Schließe nicht die Augen.

Hör, hör den Wind.

Bitte reiche mir deine Hand

Von einem Freund an einen freund.

Meine Seele ist so leer.

Die Schiffer rudern nicht an Land.

Die Wege führen in eine Sackgasse.

Nicht die Augen meine Geliebte,

Nicht die romantischen Worte

Nur die Begrüßung eine Freundes

Ist das, was mir fehlt.

Bitte schick mir doch Grüße

Von einem Freund an einen Freund.

Oh, oh meine Geliebte,

ich habe dich geliebt

Wie die Schneeglöckchen im Schnee,

Wie das Edelweiß auf dem Berg,

Wie die fische im Meer,

Wie die Fruchte am Baum

und wie ein Freund zu hause.

Ich habe dich nicht

In meinem Bett geliebt,

Sondern in meinen

Ganzen Herz geschlossen.

Bitte gib mir doch Grüße

Von einem Freund an einen Freund.